Gerade habe ich bei
spiegel.de in der Kategorie Netzwelt diesen
Artikel gelesen. Der Redakteur hat den Nagel ziemlich auf den Kopf getroffen. IP-TV bzw. TV-on-Demand wird das Fernsehen definitiv verändern. Gerade für die GEZ geförderten Sender wird dies noch so manche Überraschung bereit halten.
Ich bin so oder so der Meinung, dass eine Grundverschlüsselung für Erweiterte Inhalte der Öffentlichen Sender eingeführt werden sollte. Außerdem müssen ernorme Einsparungen bei den dritten Programmen umgesetzt werden. Mal ganz davon abgesehen, dass fast jedes Sendung der GEZ geförderten Sender ein eigenes Übertragungsteam besitzt. Diese Teams laufen dann auch gleich mehrfach auf und sind anscheinend nicht in der Lage das gesammelte Material gemeinsam zu verwenden. Immer wieder sieht man Interviews mit drei und mehr Mikros der Öffentlich- Rechtlichen TV Anstalten (einfach mal darauf achten!). Dies kann und will sich kein privater Sender leisten. Warum wird hier so viel Geld verschwendet?
Wenn dann in Zukunft die Zuschauer entscheiden, wann sie was sehen möchten und vor allem, ob sie so etwas sehen möchten, dann wird sich die Spreu vom Weizen trennen. Eine Grundverschlüsselung der Inhalte, die über das normale Maß hinaus gehen ist sicherlich ein Schritt in die richtige Richtung. So müssen nicht alle GEZ Zahler für Inhalte bezahlen, die sie nicht konsumieren möchten. Leider ist dies keine Option für die GEZ bzw. die Politik.
Die jüngeren Generationen sind mit den Inhalten der öffentlichen Sender so oder so nicht mehr zu ködern. Die Privaten haben erkannt, dass Serien wie Desperate Housewives, 24, Lost, Dr. House, Greys Anatomy usw. einfach an der Zeit sind. Natürlich ist auch so manche Deutsche Produktion aus diesem Bereich bereits gescheitert. Kein Wunder, wenn die Budgets entsprechend gering sind, damit mehr Geld für GZSZ und Co übrig ist. Auf diese Formate bauen auch ARD und ZDF, leider nicht so erfolgreich wie die Privaten. Gerade wenn man bedenkt, dass ARD und ZDF so gut wie überall und von jedem zu empfangen ist, muss man sich Fragen, ob dies die korrekte Strategie ist. Mit den GEZ Milliarden (im Jahr 2006 wurden 7,29 Mrd. € eingezogen) könnten doch ebenso innovative Serien gedreht werden. Dies würde sicherlich auch die Akzeptanz für die Gebühren erhöhen. Teure und etablierte Produktionen wie „Wetten das...“ haben sicherlich Ihren Stellenwert, doch in Zukunft werden sich auch diese Sendungen mit teilweise angestaubtem Image die Budgetfrage stellen müssen. Bisher steht so etwas nicht zur Debatte, man hat es ja... auch wenn keiner zuschaut!
Im Artikel wird ein schöner Begriff erwähnt, die „Renter-Bespaßung“. Sicherlich eine Aufgabe der öffentlichen Sender, aber in welchem Maße? 204,63 € pro Jahr für einen Haushalt mit Radio, Fernseher und neuartigem Empfangsgerät halte ich für absolut übertrieben. Doch warten wir ab, was die Zukunft bringt. Wenn die jüngeren Generationen sich weiterhin an den privaten Programmen orientieren und die Frage nach dem „wofür“ immer lauter wird.... irgendwann wird auch die Politik klein bei geben müssen. Und so lange schauen wir weiterhin das Programm der privaten Sender und ärgern uns über die überzogenen Gebühren und die Methoden der GEZ.